Italien im Viertelfinale!
Im zweiten Achtelfinale der EM 2021 traf Italien auf Österreich. Nach packenden 90 Minuten ging es in die Verlängerung, dort setzte sich Italien nicht unverdient mit 2:1 (0:0) durch.
Die Startaufstellung
Österreich startete gleich mit einer Spur Aggressivität in das Spiel. Marko Arnautovic holte sich schon in der ersten Minute die erste gelbe Karte des Spiels ab. Auch Ciro Immobile setzte gleich mal eine Duftmarke, als er mit Daniel Bachmann im Tor von Österreich kollidierte. Torchancen waren jedoch Mangelware in der Anfangsphase. Nach einem Ballgewinn im Gegenpressing hatte Linksverteidiger Leonardo Spinazzola den ersten Abschluss, allerdings schoss er deutlich vorbei. Diese Chance war der Startschuss für Italien. Ein Schlenker von Lorenzo Insigne konnte noch problemlos pariert werden, wenig später musste Bachmann schone eine sehr gute Fußabwehr zeigen, um den Rückstand zu verhindern.
Italien dominierte, erhöhte den Druck sukzessive und versuchte, Österreich mit aktivem Gegenpressing und Tempowechseln vor Probleme zu stellen. Nach 32 Minuten hatte Ciro Immobile einen grandiosen Schuss im Repertoire. Mit dem rechten Fuß zog er aus der Distanz ab, der Ball traf aber nur den Pfosten. Torhüter Bachmann wäre chancenlos gewesen. Wenig später beruhigte sich die Partie allerdings zunächst wieder, Österreich konnte den ganz großen Druck vom eigenen Tor fern halten. Kurz vor der Halbzeit hielt Bachmann einen Schuss von Spinazzola, Italien war weiter bemüht, die Führung zu erzielen.
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte die italienische Mannschaft eine gute Chance, doch eine wuchtige Hereingabe konnte geklärt werden. Auf der Gegenseite vergab Arnautovic eine Konterchance sehr leichtfertig. Nach 51 Minuten hatte David Alaba eine Freistoßchance, schlenzte den Ball aber knapp über das Tor. Die Phase kurz nach der Halbzeit war die bis dato beste Phase der österreichischen Mannschaft. Nach einer Stunde hatte Marcel Sabitzer eine Gelegenheit, sein Schuss wurde von Leonardo Bonucci noch abgefälscht – Eckball. Im Anschluss an den ruhenden Ball hatte Marko Arnautovic einen Abschluss, der allerdings ungefährlich war.
In der 65. Minute ging Österreich dann plötzlich in Führung! Eine lange Flanke fand Alaba, der den Ball mit dem Kopf in die Mitte legte, wo Arnautovic einköpfte. Doch das Tor wurde gecheckt und zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht. Roberto Mancini reagierte, brachte mit Manuel Locatelli und Matteo Pessina zwei neue Spieler. Der Druck der ersten Halbzeit konnte nicht mehr aufrecht erhalten werden, das Spiel war nun deutlich ausgeglichener. Ein Tor fiel in der regulären Spielzeit nicht mehr, es ging also in die Verlängerung.
Zu Beginn der Verlängerung versuchte es Federico Chiesa mit einem Abschluss aus spitzem Winkel, doch Bachmann parierte problemlos. Kurz danach erzielte Italien die Führung. Nach einem schönen Ball in den Strafraum kontrollierte der eingewechselte Chiesa den Ball sehr gut, legte ihn sich auf den linken Fuß und schloss präzise in die lange Ecke ab! Auch Österreich reagierte, brachte mit Sasa Kalajdzic einen neuen Stürmer in die Partie. Kurz vor der Halbzeit der Verlängerung testete Lorenzo Insigne Torhüter Bachmann mit einem gefährlichen Freistoß, doch das Tor fiel nicht. Dafür kurz danach. Matteo Pessina von Atalanta nutzte seine Chance und schloss cool in die lange Ecke ab. Das 2:0 war dann auch die Entscheidung.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Österreich aber dennoch noch eine gute Chance. Einen starken Schuss von Louis Schaub konnte Donnarumma aber sehr gut abwehren. Sabitzer vergab in der 111. Minute eine Doppelchance für Österreich, das Tor wollte einfach nicht fallen. In der 115. Minute war es dann aber soweit. Sasa Kalajdzic traf nach einem Eckball per Kopf aus spitzem Winkel. Es stand also nur noch 2:1. Am Ende passierte aber nichts mehr, Italien steht im Viertelfinale der EM 2021!
Statistiken zum Spiel:
Man of the Match: Lorenzo Spinazzola.
Italien stellt Weltrekord auf
Italien stellt beim Viertelfinal-Einzug gegen Österreich einen Weltrekord auf. Das Gegentor von Sasa Kalajdzic beendet diese beeindruckende Serie allerdings. Seit dem 14. Oktober 2020 war Italien ohne Gegentor – dann setzte Sasa Kalajdzic dieser Mega-Serie ein Ende.
Der Stürmer des VfB Stuttgart markierte im EM-Viertelfinale in der Verlängerung den Treffer zum 1:2-Endstand. Für die Squadra Azzurra war es das erste Gegentor seit 1168 Minuten. Der viermalige Weltmeister übertraf damit den Uraltrekord aus der Zeit zwischen 1972 und 1974, als Torwartlegende Dino Zoff 1143 Minuten lang ohne Gegentreffer geblieben war.
Sein Erbe im Tor der Azzurri kann die neue Bestmarke allerdings nicht für sich allein beanspruchen, denn Gianluigi Donnarumma stand bei zwei Spielen dieser Mega-Serie (beim 4:0 gegen Estland und beim 7:0 gegen San Marino) nicht zwischen den Pfosten.
Italien baut Erfolgsserien aus
Im Viertelfinale wartet auf die Squadra Azzurra in München der Sieger der Partie Belgien gegen Portugal. Die Mannschaft von Roberto Mancini stellte mit dem 31. Spiel in Folge ohne Niederlage einen neuen italienischen Rekord auf. 30-mal ungeschlagen geblieben waren die Italiener zuvor nur in den 1930er-Jahren unter Vittorio Pozzo, der sie 1934 und 1938 zum WM-Titel geführt hatte.